Sonntag, 18. April 2010

Umweltzerstörung durch Tagebau

Der SPIEGEL veröffentlicht als "Satellitenbild der Woche" einen Blick auf eine gigantische Kohlemine auf den Philippinen unter dem Titel "Das geschundene Paradies".

Es ist sicher tragisch, wenn eine tropische Insel auf diese Weise zerstört wird. Aber vielleicht sollte der SPIEGEL auch einmal den Finger in die Wunde legen, die uns viel näher liegt: Seit Jahrzehnten werden die Landschaften des Rheinlandes durch Braunkohletagebau zerstört. Allein die Tagebaue Garzweiler I und II umfassen zusammen eine Fläche von 114 km2 - das ist mehr als die ganze Fläche der Insel Semirara, der der SPIEGEL seine Aufmerksamkeit widmet.

Und während der geneigte Leser sich bei Umweltzerstörungen auf der anderen Seite des Globus zurücklehnen und sagen mag "Was geht mich das an?" - könnte man einen Bericht über schlimmere Missstände im eigenen Land sogar als Aufruf verstehen, aktiv zu werden.

Montag, 5. April 2010

Literatur und Stalin-Barock

Vorgestern habe ich in Friedrichshain ein wunderschönes Lesecafé entdeckt: das Café Tasso an der Frankfurter Allee. In einer monumentalen (und denkmalgeschützten) Bauzeile aus der Stalinzeit gelegen, ist es Café, Buch-Antiquariat und Veranstaltungsort für Lesungen und dergleichen. Benannt ist es nach dem italienischen Dichter Torquato Tasso, dem Goethe in seinem gleichnamigen Stück ein literarisches Denkmal gesetzt hat.

Das Café ist ein Integrationsprojekt und man kann dort allen den Büchern, die man schon lange nicht mehr liest, aber nicht einfach auf den Müll werfen möchte, eine neue Heimat geben, indem man sie dem Buchladen spendet. Und natürlich sich selbst mit Lesestoff versorgen ...

Außerdem gibt es zu bezahlbaren Preisen biologisches Essen und selbstgebackenen Kuchen. Ich habe die Pastinakensuppe probiert - lecker!

Das ist jetzt sozusagen das alternative Gegenstück zum Literaturhaus in der Fasanenstraße (wo ich auch gern sitze, um zu lesen oder zu arbeiten).